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Social Media - Pixabay
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PC-Arbeit – ohne Ablenkung zu effizienterer Arbeitszeitnutzung

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„Was wollte ich doch gleich noch machen?“ Ablenkungen, auch die ganz Kleinen, bremsen die Effektivität beim Arbeiten am Computer erheblich aus. E-Mails poppen alle paar Sekunden auf, die neuesten Meldungen des Lieblings-Nachrichtenportals berichten in dramatischer Form von Geschehnissen auf der ganzen Welt und die interessanten neuen Meldungen in den Lieblingsgruppen auf Facebook sind ebenso interessant.

Ich spreche da aus ganz eigener Erfahrung, denn ich lasse mich selbst auch zu gerne von allen möglichen Dingen ablenken – sehr zum Nachteil meiner eigenen Effizienz. Ich habe mich also aufgemacht, um mögliche technische Helfer in Form von Programmen zu finden, die mich unterstützen sollen, die Aufschieberitis ein wenig besser unter Kontrolle zu halten. Eines kann ich dazu jetzt schon vorwegnehmen: kein Programm, und sei es auch noch so gut, kann die eigene Disziplinlosigkeit vollständig kompensieren.

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Unzählige Ablenkungen – dank „Social Media“

Im Grunde ist es ein schwacher Trost zu wissen, dass Menschen sich auf Grundlage der Evolution so leicht ablenken lassen. Immer dann, wenn sich in der Umgebung etwas bewegt oder atypisch verhält, richtet sich ganz automatisch die Aufmerksamkeit darauf. Früher war diese Wahrnehmung peripherer Bewegung eine überlebenswichtige Fähigkeit – hinter jeder Bewegung konnte die Annäherung eines Feindes, wie z.B. der Säbelzahntiger, stecken. In der heutigen Zeit ist die größte Bedrohung, die sich meinem Arbeitsplatz nähern kann, eines meiner Kinder mit einem Marmeladebrot in der Hand 😉 Obwohl also keinerlei Gefahr besteht, reagiert das Unterbewußtsein blitzschnell auf solche Bewegungen und fokussiert auf diesen Umstand – die Konzentration auf die gerade zu erledigende Arbeit ist dahin. Blöderweise wird dieser Urinstinkt, der bedingt durch seine Wichtigkeit extrem ausgeprägt ist, mit vielerlei Ablenkungen gefüttert, die mich aus der Konzentration reißen. Da wären die immer wieder aufblinkenden E-Mails, die partiell im 30-Sekunden-Takt auftauchen. Das wäre an sich nicht das wirkliche Problem. Problematisch ist, dass die E-Mails zu einem schnellen Medium geworden sind, deren Beantwortung dementsprechend schnell erwartet wird.

Unerwünschtes Aufschieben wichtiger, aber lästiger Tätigkeiten

Daraus ergeben sich, zumindest  aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, zwei wesentliche Probleme:

  1. Wenn ich konzentriert an einem Auftrag arbeiten kann erledige ich die Arbeit schneller, obwohl es für mich, gefühlt, deutlich weniger anstrengend ist. Das bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass ich durch die ständigen Ablenkungen meine Arbeit weniger schnell erledigen kann, diese dafür aber umso kräfteraubender ausfällt, da ich mich ständig neu fokussieren muss.
  2. Unliebsame Punkte auf der To-Do-Liste werden durch die vielen Ablenkungen gerne nach hinten und damit auf unbestimmte Zeit aus dem Fokus geschoben. Das sogenannte „Lustprinzip“ dominiert plötzlich das Unterbewußtsein – es werden lieber die angenehmen Aufgaben erledigt, während die unangenehmen (und dennoch nicht weniger wichtigen!) Arbeiten auf die lange Bank geschoben werden.

Die Lösungen für diese Problemstellungen können für jeden Menschen anders aussehen. Ich für meinen Teil habe mehrere Ansätze verfolgt, bis ich die gewünschten Ergebnisse erreicht hatte. Die wichtigste Strategie für die bessere Konzentration auf meine Arbeit ist die Abschottung – es gibt feste Büro- und Telefonzeiten, auf die ich bestehe. Auch wird der E-Mail-Client geschlossen, während ich konzentriert arbeiten möchte. Keine E-Mail kann so wichtig sein, dass sie nicht ein paar Stunden warten kann. Im Grunde schließe ich mehrere mögliche Kommunikationskanäle zur Außenwelt und sorge so für weniger Ablenkung.

Auf der technischen Seite gibt es zahlreiche Unterstützer, die man sich aber zunächst erarbeiten muss, bis sie ihren vollen Nutzen ausspielen können. Als sehr nützlich hat sich das Schreibprogramm „Focus Writer“ erwiesen, denn es macht von sich aus die Schotten dicht. Damit meine ich, dass dieses Programm alle offenen Fenster überdeckt und den Text in einer reduzierten Ansicht zeigt. Erst wenn man den Mauszeiger bis ganz an den Bildschirmrand zieht taucht die Bedienung auf. Auch lassen sich Ziele setzen, um ein Belohnungssystem in Gang zu bringen. Diese Ziele können entweder eine bestimmte Nutzungsdauer oder eine bestimmte Wortanzahl des Schreibprogramms sein. Besonders positiv finde ich, dass das Programm nicht nur für Windows, sondern auch für Linuxderivate nutzbar ist.

Internetseiten auf eine Tabu-Liste setzen und so die Kontrolle behalten

Mein größtes Problem in Sachen Ablenkung ist eindeutig Facebook – und ich kann mir vorstellen, dass das vielen Menschen so geht. Im Zuge der konzentrierten Arbeit müssen Gegebenheiten, Begriffe oder Namen recherchiert werden – und schon ist die Konzentration weg und es folgt der Blick in Facebook (natürlich nur ganz kurz 😉 ). Ich bleibe dann hängen, lese nach, was so alles passiert, was meine Freunde so veröffentlicht haben (die haben offenbar das gleiche Problem) und was es so Neues auf der Welt gibt. Aus 2 Minuten werden schnell mal 30 Minuten oder sogar mehr – wenn zufällig eine Diskussion läuft, die ich spannend finde. Dafür habe ich aber eigentlich keine Zeit, denn ich möchte auch mit meiner Arbeit fertig werden. Wenn ich mein Tagessoll nicht erreiche muss ich morgen mehr arbeiten (was natürlich unrealistisch ist). Damit ich also während der Arbeitszeit nicht auf Seiten „hängen“ bleibe, die mich nur ablenken, habe ich nach Möglichkeiten gesucht, bestimmte Seiten zu sperren, solange ich eigentlich arbeiten möchte.

Als Nutzer von Google Chrome (Browser) bin ich bei meiner Suche über die App „Stay focused“ gestolpert, die mich bei meinem Wunsch, während der Arbeitszeit weniger abgelenkt zu sein, sehr brauchbar unterstützt. Positiv finde ich bei diesem Programm, dass ich mir aussuchen kann, inwieweit die Restriktionen sich in meinen gewohnten Tagesablauf einmischen können. Entweder werden alle Internetseiten gesperrt oder nur ein paar. Oder es werden alle gesperrt bis auf diejenigen, die ich extra in einer Liste freigebe. Du kannst hier direkt sehen, dass es ohne Selbstdisziplin auch mit dieser Software nicht funktioniert, effizienter als bisher zu arbeiten. Du musst dich, genau wie ich selbst auch, zunächst überwinden, die liebgewonnenen „Ablenker“ aus dem täglichen Rhythmus herauszunehmen. Ich gönne mir während meiner gesamten Tagesarbeitszeit 30 Minuten, in denen ich nach Herzenslust surfen oder auch Facebook herumhängen kann. Du musst aufpassen, dass du dich nicht selbst betrügst – indem du beispielsweise einfach auf einen anderen Browser ausweichst.

Als kleiner Tipp für die Nutzer von Firefox bzw. Internetexplorer-Nutzer:

Für euch gibt es ein ähnlich gestaltetes Programm namens „Leech Block“. Wenn ihr Google Chrome nicht nutzen wollt ist dieses Programm das Mittel der Wahl für euch, um effizienter zu werden.

Aufgepasst – die Tools können selbst zur Ablenkung werden

Sehr „gefährlich“ finde ich, dass auch diese vielen Tools, die es im Netz so gibt, für reichlich Ablenkung sorgen können. Ich habe bei meinen vielen Versuchen gemerkt, dass ich meine Zeit zwar weniger mit Facebook etc., dafür aber mehr mit der Suche nach noch besseren Effizienz-Tools verbracht habe (was logischerweise ziemlich ineffizient ist). Wenn ein Programm also seinen Zweck erfüllt, suche nicht weiter nach  noch besseren Möglichkeiten. Du verbrennst einfach zu viel Zeit mit der Suche nach Zeitersparnis.

Autor: Michael Lang

Bereits seit 2002 beschäftige ich mich intensiv mit Computern und haben seit damals sehr viel Wissen angehäuft, welches ich in Form meiner Selbstständigkeit als Computerdienstleister an Kunden weitergebe. Seit 2007 habe ich mein heimliches Hobby, die Erstellung von Texten, ebenfalls gewinnbringend in den Markt eingebracht und begleite seit dieser Zeit unzählige Auftraggeber mit meinen Texten auf dem Weg zum Erfolg.

4 Kommentare

  1. Danke für diesen Beitrag….Frischluft und mal rausgehen ist auch sehr hilfreich

  2. Danke für die tollen Tipps.
    bei mir funktioniert die Konzentration, wenn ich eine Karaffe mit Wasser und eine mit Tee oder Kaffee am Tisch hinstelle. Dann ist es ganz wichtig, dass ich in der Schreibtischschublade etwas zum Naschen habe. So sind die wichtigsten Ablenkungen -Essen und Trinken-zumindest aus der Welt geschaffen.

  3. Interessanter Beitrag, mir fällt der Fokus auch oft sehr schwer. Ich lasse mich einfach viel zu schnell ablenken, aber so ist das wohl wenn man das ganze Internet vor sich hat. Das Plug in für Chrome werde ich mal verwenden, ich muss damit unbedingt Facebook und YouTube sperren, das würde meine Produktivität sicher verdoppelt 🙂

    Liebe Grüße

  4. Pingback: Garten Anlegen

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