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Unkrautbekämpfung im Garten ohne Gifteinsatz

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Die Vielzahl aller Gärtner möchte die Gartenpflege ohne den Einsatz giftiger Substanzen durchführen. Einerseits steht das im Zusammenhang mit dem Vorhaben, der Umwelt zuliebe auf Gifte zu verzichten und andererseits mit dem Wunsch, möglichst unbelastetes Obst und Gemüse zu verzehren.

Auch wer Kinder oder Haustiere hat, sollte den Giftschrank lieber geschlossen halten und auf unschädliche Produkte zurückgreifen oder andere Maßnahmen zur Unkrautbekämpfung einleiten.

Trotz aller Pflege ist kein Garten vor dem Auftauchen unliebsamer Schädlinge oder diverser Krankheiten gefeit. Es gibt in einem Garten immer wieder eine Menge zu tun. Selbst Unkräuter, auch manchmal als Wildkräuter bezeichnet, wollen bekämpft werden – und das möglichst ohne die „chemische Keule“.

Was ist eigentlich Unkraut?

Gewürzbeet im Garten - Anja Bergler

Gewürzbeet im Garten – Anja Bergler

Als Unkraut werden jene Pflanzen bezeichnet, die spontan durch eigenständige Verbreitung den angepflanzten Kulturpflanzen beiwohnen.

Vielfach vermindern sie die Wuchsbedingungen der Kulturpflanzen aufgrund eines üppigen Wuchses und einer starken Ausbreitung und sind deshalb meist unerwünscht.

Nicht nur Kräuter im eigentlichen Sinn zählen dazu, sondern auch Farne, Gräser und Moose.

Das Unkraut im Rasen

Ein gepflegter Rasen sollte möglichst frei von Unkräutern sein – so lautet zumindest das Bestreben einiger Gärtner. Häufig wird jedoch beklagt, dass der Rasen reichlich Moos enthält, sich Gänseblümchen oder Löwenzahn darauf ausbreiten oder Klee in Massen vorzufinden ist. Diese Pflanzen beeinträchtigen häufig das Bild des Rasens und müssen daher langfristig bekämpft werden.

Ich muss dazu sagen, dass wir uns damals bewusst für eine Kleewiese entschieden haben. Ein reiner Sportrasen wäre nichts für uns gewesen. Mittlerweile hat aber auch bei uns der Löwenzahn einen enormen Platz eingenommen, was von mir persönlich doch sehr störend empfunden wird.

Bitte noch eins beachten:

Mein persönlicher Tipp: Wer kleine Kinder hat, der sollte auf eine Kleewiese verzichten, da diese sehr viele Bienen anzieht. Wenn die Kleinen dann barfuß in der Wiese herumtollen, dann kann dies beim versehentlichen Drauftreten mitunter sehr schmerzhaft sein.

Rasenfläche gepflegt - Anja Bergler

Rasenfläche gepflegt – Anja Bergler

Befinden sich viele dieser Bestandteile zwischen den eigentlichen Rasenpflanzen und werden diese als störend empfunden, hilft häufig nur noch eine vollständige Neuanlage der Fläche.

Bei minderem Befall mit genannten Pflanzen lohnt es sich jedoch, vor Beginn der Blüte im Frühjahr alle Pflanzen mit der Wurzel auszustechen und die entstandenen Lücken neu anzusäen. Je akribischer dabei vorgegangen wird, desto größer ist langfristig der Erfolg.

Um der erneuten Ausbreitung vorzubeugen, sollte eine ständige Bodenverbesserung stattfinden. Alle vorhandenen Unkräuter im Rasen verstehen sich als Bodenanzeiger. So kann es gut möglich sein, dass der Boden unter Kalkmangel leidet, zu feucht oder die Grasnarbe zu fest ist. Eine Lüftung des Bodens oder die Kalkzufuhr im Frühjahr kann das Erscheinungsbild zukünftig positiv beeinflussen.

Eine Lüftung des Bodens kann mittels eines Vertikutierers, aber auch mit einer Harke durchgeführt werden. Das lockert die verfestigte Grasnarbe und entfernt das Moos von der Oberfläche, sodass Luft, Licht, Wasser, Wärme und Nährstoffe besser in den Boden eindringen können und die Wuchskraft der Rasenpflanzen günstig vorantreiben.

Neigt eine Rasenfläche stark zum Vermoosen, sollte zudem auf kaltes, eisen- oder manganhaltiges Wasser verzichtet werden. In dieser Situation ist das Gießen der Rasenfläche mit aufgefangenem Regenwasser ratsam.

Das Unkraut in den Beeten

Je nach Zustand des Bodens auf den Beeten sowie der jeweiligen Anpflanzungen entwickeln sich unterschiedliche Unkräuter. Wer ein Beet neu anlegt, sollte darauf achten, nur gesiebte und hochwertige Erde dafür zu verwenden. Meist ist der Anteil von Unkräutern dann wesentlich geringer.

Frühlingsblüher - Anja Bergler

Frühlingsblüher – Anja Bergler

Das Unkraut in den jeweiligen Beeten entwickelt sich häufig schon im späten Winter. Das liegt daran, dass sich die Unkräuter an diesen Standorten besonders wohl fühlen, ideale Wachstumsbedingungen vorfinden und sich deshalb auch gegen Kälte und Frost nahezu resistent verhalten. Mit den ersten, warmen Sonnenstrahlen, meist nach der Schneeschmelze, werden sie dann sichtbar und wachsen recht schnell bzw. schneller als alles andere im Beet.

Einige Unkräuter blühen bereits im zeitigen Frühjahr und entwickeln kurz danach ihre Samen, die sie ungestört verbreiten können, wenn ihnen nicht rechtzeitig zu Leibe gerückt wird. Es empfiehlt sich deshalb, nach dem Auftauen des Bodens sofort mit der Bekämpfung zu beginnen. Ein Handgrubber (Dreizack-Harke) leistet dabei gute Dienste, da er den Boden lockert und das Unkraut mit der Wurzel entfernt werden kann.

Um einer erneuten „Unkrautzucht“ entgegenzuwirken, empfiehlt sich das Ausbringen von Rindenmulch. Diesen kann man abgepackt in Säcken im Bau- oder Gartencenter erwerben. Wer einen hohen Bedarf hat, der kann sich den Rindenmulch von den Sägewerken auch gegen eine Gebühr liefern lassen oder ihn selbst mittels Anhänger abholen.

Der Rindenmulch bietet den Gartenfreunden mehrere Vorteile:

  • Er schützt den Boden vor starkem Austrocknen in den heißen Sommermonaten.
  • Die Feuchtigkeit wird im Boden besser und länger gespeichert.
  • Kleinstlebewesen erhalten einen Unterschlupf und sorgen für den Bodenausgleich.
  • Er verdrängt zielgerichtet das unerwünschte Unkraut.
  • Nach dem Zerfall führt er dem Boden wertvollen Humus und damit Nährstoffe zu.

Die Mulchschicht sollte nach der Bekämpfung des Unkrauts zwischen den bestehenden Pflanzen ausgebracht werden. Es empfiehlt sich eine Schicht in Höhe von circa zehn Zentimetern. Bei Bedarf kann / sollte die Mulchschicht jährlich im Frühjahr erneuert werden.

Hartnäckiges Unkraut, wie etwa der Ackerschachtelhalm, der sich durch unterirdische Ausläufer ausbreitet, muss großflächig ausgegraben werden. Reißt man ihn lediglich aus der Erde, wird er an anderer Stelle erneut austreiben.

Hat man all diese Tipps beherzigt, dann steht einem unkrautfreien Garten nichts mehr im Weg.

Meine persönliche Meinung: Es gibt auch schöne Unkräuter, die man doch einmal etwas länger wachsen lassen kann – auch wenn es dem Nachbarn oder Besucher nicht gefällt 😉

Autor: Anja Bergler

Hauptberufliche Online-Texterin und Redakteurin. Bereits seit 2007 arbeite ich auf selbstständiger Basis im www. Als Mutter von 4 Kindern verfüge ich über umfangreiches Wissen in den Bereichen, Kinder, Familie, Haus, Garten, Gesundheit und Immobilien. Dies sind auch meine beruflichen Kernthemen.

9 Kommentare

  1. Hallo Anja,

    wenn ich deinen Artikel so lese bekomme ich glatt ein schlechtes Gewissen, dass mein Garten auch mal wieder etwas Zuneigung braucht. 😉

    Dein Tipp mit dem Rindenmulch habe ich im letzten Jahr auch ausprobiert und ich bin begeistert. Es ist wirklich weniger Unkraut in den Beeten vorhanden und der Boden ist an sonnigen Sommertagen nicht so schnell ausgetrocknet.
    Dagegen spricht allerdings, dass der Rindenmulch relativ teuer ist. Wenn man einen großen Garten hat dann geht das sehr schnell ins Geld.

    Hier kann man sich gut behelfen, indem man nicht alles auf einmal kauft, sondern die Beete nach und nach mit Rindenmulch versorgt.

    Viele Grüße
    Oliver vom Senseo entkalken Blog

    • Hallöle, bin grad hier vorbeigerutscht. Also ich bekomme immer einen Anfall, wenn ich sehe wie solche Chemie Gartenmittel beworben werden. Hat der Mensch überhaupt nichts verstanden? Unkraut ist nicht Unkraut, dieses Kraut hilft dem Menschen, nur ist es halt normal das man sich selbst vernichtet, oder?

  2. Ja Oliver, wenn man nicht gleich ne Tonne Rindenmulch braucht, dann kann man sich auch nach und nach einige Säcke besorgen und ein Beet nach dem anderen aufhübschen 🙂

    Leider finden gerade Hunde und Katzen den frischen Rindenmulch voll toll zum buddeln und wühlen 😀

  3. Pingback: Unkraut adé mit Biokraft » Land der Erfinder - Das Blogzine über Erfindungen, Ideen und Innovationen aus Österreich

  4. Leider haben wir das Problem auch ziemlich stark bei uns im Garten. So richtig wird man das auch auf Dauer irgendwie nicht los. Sind gerade schon wieder dabei dieses zu bekämpfen bevor die Sache Überhand nimmt.

  5. Danke für die Hinweise mit der Unkrautvernichtung ohne Gift.

    Ich möchte meinen Garten wirklich so natürlich halten wie möglich, aber deshalb scheint da einiges an Unkraut durchzukommen.

    Werde Deine Tipps mal ausprobieren und hoffentlich wird dies dem Garten langfristig helfen.

  6. Hallo Anja, hallo Leute,

    habe ein gewaltiges Unkrautproblem in den Fugen und Spalten meiner Auffahrt. Bisher hat kein „Hausmittel“ zum Erfolg geführt. Auf Chemie möchte ich verzichten.
    Mein Nachbar har mir empfohlen, heißes Wasser in die Unkrautfugen zu schütten. Für größere Flächen natürlich keine Lösung…

    Hat jemand mit Heißwassser schon gute Erfahrung gemacht?

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