Viele Eltern kennen das Problem, dass der Zögling eindeutig zu oft und dabei dann auch noch viel zu lange vor dem Computer sitzt. Es wird gegrübelt, wie man diese Computerzeiten sinnvoll eingrenzen könnte. Pädagogik ist gut – technische Restriktion vielleicht noch besser.
Pädagogische Maßnahmen für den verantwortungsbewussten Computergebrauch
Mal ehrlich und unter uns: Wie viele Kinder ab 10 Jahre sind heute noch so einfach steuerbar, dass man ihnen einfach sagt. „Es reicht für heute!“ und der Computer ist schon im herunterfahren begriffen? In einigen Familien mag das sicherlich so sein, in vielen Familien funktioniert das aber nicht.
Um wirkungsvoll zu verhindern, dass Kinder beispielsweise in der Nacht aufstehen, um den Computer zu benutzen, muss man nur ein paar Klicks bei Windows 7 machen und schon kann der Computer nicht mehr genutzt werden, wenn man es nicht wünscht.
Die Windows 7 Zeitkontensteuern – so geht’s
Damit der Computer nur zu bestimmten Zeiten nutzbar ist, muss man nicht viel machen. Geregelt wird das über die Benutzersteuerung und den damit verbundenen Jugendschutzeinstellungen. Um diese Einstellungen vornehmen zu können, muss man als Administrator oder einem Benutzer angemeldet sein, der über die Rechte eines Administrators verfügt.
Ebenso wichtig ist, dass das Kind über einen eigenen Benutzerzugang verfügt und die Konten mit administrativen Rechten über ein Passwort geschützt sind, welches das Kind nicht kennt. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann es losgehen.
Schritt für Schritt zum Zeitkontingent
Der erste Schritt ist, wie bereits erwähnt, mit einem Benutzerkonto angemeldet zu sein, welches über die Rechte eines Administrators verfügt. Auch das Benutzerkonto für das Kind muss vorhanden oder, wenn nicht vorhanden, angelegt werden. Das geht ganz schnell.
Zuerst geht man auf „Start“ und dann auf „Systemsteuerung“, wie im Screenshot zu sehen ist.
Dann, wie auf dem unteren Screenshot zu sehen, auf die Benutzerkontensteuerung und Jugendschutz klicken.
Für das Benutzerkonto müsst ihr dann den Jugendschutz mit einem Klick aktivieren.
Kontrolliert, ob das gewünschte Benutzerkonto nun mit aktivem Jugendschutz gesegnet ist. Wenn es so aussieht, wie auf dem Screenshot, dann passt es. Dann klickt ihr auf „Aus“ bei Zeitlimits.
Jetzt seht ihr, wie auf dem unteren Screenshot, eine Tabelle mit Wochentagen und Uhrzeiten. Hier müsst ihr unbedingt darauf achten, dass nur die blau markierten Felder „Sperrstunden“ sind. Alle Felder, die nach der Einstellung noch weiß sind, machen den Computer für diese Zeit frei verfügbar.
Als letztes müsst ihr die Einstellung der Zeiten durch einen Klick auf das OK im unteren Bereich bestätigen. Ab diesem Moment ist der Benutzeraccount des Kindes deaktiviert und kann nicht genutzt werden, bis das entsprechende Zeitfenster offen ist, welches ihr eingestellt habt.
Warum solche Maßnahmen?
Wie wertvoll solche Dinge für die Erziehung sind, mag jeder für sich selbst beurteilen. Es gibt in jedem Fall jede Menge Eltern, die sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als den Zugang zum Computer über technische Hilfsmittel zu realisieren, weil das Kind einfach nicht hören will. In diesen Fällen ist die Zeitkontennutzung eine sehr gute Option, jede Möglichkeit von missbräuchlicher Computernutzung zu unterbinden.
Was haltet ihr von solchen Mitteln? Ich freue mich über eure Meinungen zu diesem Thema.
12. Oktober 2012 um 16:02
Hallo Michael,
hilfreicher Artikel. Ich bin mir sicher, viele Eltern sind heilfroh darüber, schließlich hat man irgendwann die Diskussionen satt.
Ich hab mir den schon abgespeichert, denn ich bin uach grade dabei, den Computerkonsum wieder zu verringern. Und so ist es finde ich einfacher, als immer im Auge zu behalten, wann aus sein soll. Mama hat ja auch noch ein bisschen mehr zu tun.
Und ja vor allem spät Abends merkt man meist nicht, wann die Kiste wieder hochgefahren wird. Ich kann zwar in der Fritzbox schauen, aber so ne Maßnahme finde ich klasse.
Danke für diese tolle Info
viele Grüße
Tanja
12. Oktober 2012 um 21:55
Hallo Tanja,
das ist der Grund, warum ich diesen Artikel geschrieben habe. Man kann nicht immer im Auge behalten, wann ein Computer genutzt wird und wann nicht. Mit dieser Einstellung kann man sich Diskussionen und Kontrollen sparen, weil das System dann einfach nicht funktioniert.
Ich freue mich jedenfalls, dass dir der Artikel gefällt und hoffe, er bringt dir den erhofften nutzen.
LG
Michael
12. Oktober 2012 um 23:36
Also grundsätzlich finde ich das System ja gut – aber ich überleg grad, ob sich so ein 10 jähriger Lausebengel mal so kommentarlos damit zufrieden gibt, dass der PC halt einfach nicht geht…. 🙂
Das schreit nach Diskussionen auf anderer Ebene 😀
Ansonsten sehr hilfreich der Artikel, hast du fein gemacht 😉
15. Oktober 2012 um 09:53
Da sagst du was, Anja.
Aber da man ohnehin dauernd und ständig diskutieren muss in der heutigen Zeit, diskutiere ich persönlich lieber über den Grund der zeitlichen Eingrenzung als dass ich nicht in der Lage bin, den Zugang unkontrolliert offen zu lassen.
Mal schauen, welche vermeintlich nützlichen Helferleinchen sich noch ausgraben lassen 😀
17. Juni 2014 um 14:05
Hallo,
eine Funktion mit einem nicht unerheblichen Haken wie ich vor einiger Zeit feststellte.
Dieser Schutz bezieht sich NUR auf die Anmeldzeiten.
Die Abmeldung hingegen ist völlig in Vergessenheit geraten!
In meinen Augen ein echter Klopper von MS, leider. Oder hat sich da inzwischen was geändert?
Kurz zum „ob sich so ein 10 jähriger Lausebengel mal so kommentarlos damit zufrieden gibt“.
Die Verantwortung liegt bei den Eltern derer sie sich bewußt sein sollen. Sie entscheiden auch in dem Fall und nicht das Kind.
Ein „Nein“ tut anfangs natürlich mehr weh als ein „Ja“, aber im Nachhinein ist es leicht zu tragen. Wohlwollende Grenzen ziehen, auch wenn’s schmerzt. Ein Lernprozess der mich auch immer vor eine Herausforderung stellt.
LG Wolfgang
10. Juli 2014 um 12:52
Hallo Wolfgang,
du findest mich ein wenig überrascht – dass das System sich nicht abmeldet ist mir neu. Allerdings habe ich das jetzt selbst noch einmal überprüft und stelle fest: du hast vollkommen recht. Damit ist die Zeitkontensteuerung von Windows nur noch bedingt geeignet, um Kindern die allzu lange Nutzung schwerer zu machen. Ich stimme absolut mit dir überein, dass es vor allem im Verantwortungsbereich der Eltern liegt, solche Dinge zu kontrollieren. Die technischen Hilfsmittel sollen meiner Ansicht nach nur unterstützend wirken. Ich werde mich nun aus gegebenem Anlass mal nach einer wirklich brauchbaren, möglichst kostenfreien Alternative umsehen. Danke nochmals für deine Mitwirkung – das mag ich sehr sehr gerne 🙂
LG Michael