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Birnbaum gefällt

Fit mit Gartenschnitt – wie die Axt im Walde

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Immer wieder fallen uns Dinge ein, die wir noch nicht gemacht, aber gerne mal ausprobiert haben wollen. Seit geraumer Zeit arbeite ich daran, etwas für meine Fitness zu tun und stemme fleißig Hanteln und dergleichen mehr. Da mir das aber, ganz ehrlich gesagt, zu monoton ist, war ich auf der Suche nach Alternativen, die mir ein Work-out für den ganzen Körper bieten und dabei vielleicht sogar noch im praktischen Sinne nützlich sein können. Eine hervorragende Möglichkeit habe ich in unserem großen Garten gefunden.

Der Winter kommt – gut Holz

Birnbaum gefällt

Gefällter Birnbaum

Obwohl unser Haus mit einer modernen Heizungsanlage (Erdgas) ausgerüstet ist, nutzen wir unheimlich gerne unseren Ofen, weil die erzeugte Wärme einfach mehr Behaglichkeit ausströmt. Ein prasselndes Kaminfeuer trägt halt einfach zum Wohlfühlen bei 🙂 Brennholz können wir als eigentlich nie genügend im Haus haben.

Der Gedanke, einige der alten Obstbäume in unserem großen Garten zu Brennholz zu verarbeiten, war also recht naheliegend. Jetzt könnte man natürlich hingehen, die Motorsäge anwerfen und der Bestand wäre binnen 1 Stunde gelichtet. Das ist wirtschaftlich, effizient und…kein bisschen hilfreich. Nicht hilfreich deshalb, weil ich ja ein Work-out anstrebe, um mich richtig auszupowern. Die Motorsäge bleibt also im Geräteschuppen, dafür nehme ich mit: ein schweres Beil, eine Bügelsäge, eine Ast-Schere und einen Kofferraum voll Motivation.

Lage sondieren und dann „Feuer frei“

Nachdem ich mir einen Überblick über die zu entsorgenden Bäume und deren mögliche Fallrichtung verschafft habe, war zunächst das Freiräumen der Arbeitsfläche angesagt. Da ich ja alles komplett ohne Maschinen erledigen möchte, kam hier die gute alte Sense zum Einsatz. Außenstehende werden mich vermutlich für verrückt halten, aber es macht unheimlich Spaß, wie zu Zeiten von Urgroßvater mit einfachsten Werkzeugen zu arbeiten.

Nachdem die Arbeitsfläche nun frei von Gestrüpp und meterhoher Wiese befreit war, kam endlich die Axt zum Einsatz. Ich habe für das Fällen der Bäume übrigens eine Spalt-Axt zweckentfremdet, was hervorragend funktioniert. Tief hängende, dicke Äste habe ich vor dem eigentlichen Fällen mit Axt und Ast-Schere entsorgt, um dann frei stehen und die Axt schwingen zu können.

Achtung: Baum fällt!

Zweiter Birnbaum

Der zweite Birnbaum

Ich muss ehrlich zugeben: Es war ein ungeheuer erhebendes Gefühl, mit der eigenen Hände Arbeit einen Baum umzuhauen 😀 Allerdings war es unheimlich anstrengend, bis das erste Knirschen im Gebälk verriet, dass der Birnbaum das Zeitliche segnet. Konditionell hat mir das eine Menge abverlangt, aber das gute Gefühl, es geschafft zu haben, war die Mühe wert.

Nach dem Birnbaum folgten dann noch 2 weitere Birnbäume und, weil für die spätere Gartennutzung strategisch schlecht gewachsen, auch eine Birke. Mühselig und kräftezehrend war das Fällen an sich schon, aber das Entasten und zerlegen der Bäume war noch wesentlich anstrengender.

Alles von Hand – wirklich klimaneutral

Holz von Hand gesägt

Handgesägtes Holz

Da ich zu keiner Zeit mit Hilfsmitteln arbeitete, die Strom oder Benzin brauchen, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass das Holz, das wir in diesem Winter verfeuern, WIRKLICH klimaneutral ist. Das große Grundstück wird allmählich wieder zugänglich, ich fühle mich wesentlich fitter als vor dem Start meiner Arbeit als altertümlicher Holzfäller und das Heizmaterial für den Winter kostet dieses Jahr nicht mehr als Schweiß und heftige Muskelkater.

Das Beste daran ist aber, dass es einen wesentlich größeren Effekt auf meinen Körper hat, als monatelanges Hanteln schwingen. Ich bin an der frischen Luft, säubere den Garten, schaffe Brennholz für den Winter heran und werde dabei auch noch fit. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte es selbst mal versuchen. Am Anfang ist es wirklich zäh, weil der Körper recht zügig damit anfängt zu schmerzen. Wer sich aber da durchbeißt, wird in mehrfacher Hinsicht belohnt. Mir jedenfalls macht das unheimlich viel Spaß und ich denke, ich werde dabei bleiben.

Autor: Michael Lang

Bereits seit 2002 beschäftige ich mich intensiv mit Computern und haben seit damals sehr viel Wissen angehäuft, welches ich in Form meiner Selbstständigkeit als Computerdienstleister an Kunden weitergebe. Seit 2007 habe ich mein heimliches Hobby, die Erstellung von Texten, ebenfalls gewinnbringend in den Markt eingebracht und begleite seit dieser Zeit unzählige Auftraggeber mit meinen Texten auf dem Weg zum Erfolg.

6 Kommentare

  1. Hach, das klingt nach „zurück zur Natur“. Wenn Männer wie die Urmenschen leben können, sind sie doch am glücklichsten. Schön, dass es so einfach geht. 🙂

  2. Ja, genau so ist das auch, muss ehrlich gestehen 🙂

    Extrem verwundert hat mich wirklich der Trainingseffekt. Eine Woche Garten auslichten bringt wirklich mehr als ein halbes Jahr lang die Hanteln zu stemmen. Die Saison ist für mich dieses Jahr vorbei, aber garantiert gehe ich im kommenden Frühjahr wieder hin. No pain, no gain 😀

  3. Na na, die Saison ist doch noch lange nicht vorbei – nun kommen doch noch die Herbstarbeiten 😀

    Da geht schon noch was 😉

  4. Bin prinzipiell ja auch für „Handarbeit“, aber bei den Mengen Holz, die mein Mann und ich jeden Herbst zerkleinern müssen, geht das einfach nicht mehr. Darum nutzen wir für diesen Zweck elektrisch betriebene Sägen. Ist denke ich ein noch halbwegs umweltfreundlicher Kompromiss.

    • Du hast da absolut recht, Helene. Ich mache das in erster Linie weil es mir echt Spaß macht, mich in dieser Form vollkommen auszupowern. Wenn ich anstelle von 2-3 Raummetern nun 8-10 Raummeter heranschaffen müsste würde ich mir auch sehr genau überlegen, ob ich wirklich noch auf Motorsäge etc. verzichten möchte 😀

  5. Hallo Helene, da geb ich Dir Recht. Wenns zu viel ist, dann hilft nur noch kräftige Unterstützung durch Maschinen. Dann macht es meistens aber auch schon keinen Spaß mehr und es ist eine lästige Pflicht.

    Aber es hilft ja nix, und wenn man das Holz für den Winter benötigt, dann muss man da durch und versucht es sich so einfach wie möglich zu machen 🙂

    LG Anja

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